Wie ein Bergmannshuhn entsteht

Das Bergmannshuhn, Illustration "die Idee" 1
Das Bergmannshuhn, Illustration "die Idee" 2

Seit etwa einem Jahr befasse ich mich mit dem Werkstoff Beton, Mörtel, als Modelliermasse.

In meiner Zeit als Töpfer habe ich viel mit Ton modelliert. So entstanden lustige Figuren, meine Männekes. 

Formal und technisch stößt man hierbei schnell an seine Grenzen. 

Da die geformten Objekte beim Trocknen und noch einmal beim Brennen zum Teil über 10% an Größe verlieren, (Schwindung), ist die Gefahr von Rissen und Brüchen sehr groß. 

Keramische Figuren benötigen einen breiten Sockel. Die Kombination mit anderen Materialien ist, wenn überhaupt, erst nach dem Brand möglich.

Mir schwebten aber lustige Hühner auf dünnen Beinen vor.

Mit Mörtel ist das kein Problem.

Für die Beine benutze ich Moniereisen in verschiedenen Stärken, die ich zurechtschneide, schleife und auf einer Stahlblechplatte zusammenschweiße. Anschließend schweiße ich ein grobes „Skelett“, um dem zu modellierenden Körper Halt zu geben. 

Als Nächstes folgt ein Drahtrohling aus feinem Kaninchendraht als Bewehrung, der auf dem „Skelett“ mit Bindedraht befestigt wird und die grobe Form meines Huhns bekommt. 

Jetzt folgt eine grobe Schicht Grundmörtel zur Fixierung. 

Nach dem Abbinden ist mein Rohling stabil und ich kann mich langsam, Schicht für Schicht, an die finale  Form heranarbeiten. 

Lebendig wird das kleine Kunstwerk nach der liebevollen Bemalung mit wetterfester Acrylfarbe. 

Das Bergmannshuhn entsteht, Bemalung mit Acrylfarbe 1
Das Bergmannshuhn entsteht, Bemalung mit Acrylfarbe 2

Jetzt heißt es raus ins Freiland. 

Die Standplatte aus Stahlblech bleibt unbehandelt und soll rosten. 

Auf diese Art ist bereits ein kleiner Hühnerhof, von absolut unterschiedlichen, verrückten Bergmannshühnern entstanden. 

Sie warten darauf, denen, die sich in sie verliebt haben, Freude zu bereiten.